Rettungshund
Flächensuche * Mantrailing
Rettungshund
Flächensuche * Mantrailing
Jeder Rettungshundeführer ist mindestens als Sanitätsersthelfer ausgebildet.
Regelmäßig wird auch die Erste Hilfe am Hund geübt.
Einsätze finden in der Regel in unbekanntem Gelände statt. Sicherer Umgang mit Kompass und Karte will geübt werden; des weiteren Sprechfunk, Einsatztaktik Fläche und Trümmer, Trümmerkunde, Unfallverhütung, Sicherheit im Einsatz und Transport von Hunden.
Die Hunde werden auf unterschiedlichsten Geräten in ihrer Koordination und Trittsicherheit trainiert, damit sie möglichst jeder Einsatzlage gewachsen sind.
Bereits mit knapp fünf Monaten lernt Lisann, sich ihrem Alter entsprechend auf Trümmern zu bewegen.
Was mir sehr viel Spaß bereitet, ist die Hubschrauber Gewöhnung.
Zunächst nähern wir uns nach jeder Landung des Hubschraubers (der anlässlich eines Stadtfestes 15-minütige Rundflüge anbot) noch bei laufenden Rotorblättern dem Piloten - was mir die Frisur ganz schön verwirbelt; meine Aussies aber unbeeindruckt lässt.
Und wenn dann alles so gut läuft, heißt es:
Herzlichen Glückwunsch - ihr habt gezeigt, dass ihr ein wirklich einsatzfähiges Team seid!
Danke Lucie!!!
Bis in 18 Monaten wieder, dann müssen wir unsere Einsatzfähigkeit erneut beweisen.
Da Lisann das Einsteigen und die Enge ebenso souverän meistert, wird die Tür geschlossen und auf geht‘s - Rückflug zum Flughafen Hamburg - mit zwei weiteren Rettungshundeteams.
Die Ausbildung wird ausschließlich über positive Verstärkung aufgebaut - der Mensch braucht einen selbständigen, souveränen, verlässlichen Partner Hund!
Nach dem Muster der Hubschrauber Gewöhnung wird entsprechend das Abseilen erarbeitet. Zunächst wird das Abseilgeschirr angelegt und - wenn möglich - der Hund mit den Pfoten vom Boden abgehoben. Im zweiten Schritt geht‘s etwas höher.
Die eigentliche Aufgabe eines Rettungshundeteams besteht in der Fächensuche:
Der Hund lernt, das vom Hundeführer eingeteilte Gelände grundsätzlich nach menschlichem Geruch abzusuchen. Hat er einen Menschen gefunden, zeigt er dieses durch anhaltendes Bellen an, bis sein Mensch bei ihm ist.
Es braucht etwa zwei Jahre Ausbildung, bis der Hund die Flächen-Prüfung ablegen kann.
Diese besteht aus vier Elementen: dem Fachfragentest, einer Verweisprüfung, einem Unterordnungsteil - ähnlich der BH zuzüglich spezieller Elemente - und der eigentlichen Suche.
Lucie beim Ansatz zur Verweisprüfung
- hier soll der Hund in 30m Sicht zeigen, dass er zielstrebig zum Opfer läuft, sofort und anhaltend bellt ohne zu bedrängen, solange, bis der Hundeführer da ist.
Im Unterordnungsteil wird verlangt, dass sich der Hund ruhig tragen lässt und an eine fremde Person übergeben werden kann - im Einsatz schon mehrfach vorgekommen, wenn z. B. das Suchgebiet hinter einem Zaun weiter geht und dieser nicht umlaufen werden kann.
Lisann trailt seit Herbst 2008. Noch wird sie am Ausgangspunkt angesetzt, muss ihn sich noch nicht selbst erarbeiten. Wichtig für die Arbeit ist ein festes Start-Ritual.
Erst dort, wo die Suche beginnt wird das Suchgeschirr angezogen und die 7m lange Führleine von der schonenden Schweißhalsung ins Geschirr umgesteckt.
Der Geruchsträger der vermissten Person wird in einer Plastiktüte aufbewahrt, um ihn nicht mit anderen Gerüchen zu kontaminieren.
Im Bild ist die orange Markierung zu erkennen, die mir zeigt, dass sie den Trail richtig aufgenommen hat.
Am Ende findet sie unsere vermisste Person, von der sie eine super geniale Bestätigung erhält - lecker!!!
Und bis zum nächsten Trail. Diese Arbeit fordert Lisann richtig und macht ihr enorm viel Spaß.
Lucie zeigt hier bei Vorführungen das Laufen über eine Leiter und das Beherrschen der Leiter-Wippe, bei der sie sich genau wie bei einer Wippe den Kipppunkt selbst erarbeiten muss, allerdings nur Sprossen unter den Pfoten hat.
Lucie zeigt sich entspannt: ruhig, Ohren vorne, Rute locker herab hängend. Dann kann auch ich in einem Abseilgeschirr eingehängt werden, Lucie ebenso gesichert hängt ruhig vor meinem Bauch. Aufwärts geht‘s gute 10m Gerüstturm in einer der hohen Hallen der Hamburger Messe „Du und Deine Welt“ - in toller Zusammenarbeit mit dem THW und der Feuerwehr Hamburg!
Diese Tüte wird Lisann vorgehalten, sie nimmt den Individualgeruch auf, sucht sich die Spur und verfolgt sie.